ERKENNEN CORONATESTS AUCH DIE NEUEN VARIANTEN?

Das Coronavirus ist jetzt heimisch geworden. 
Seit Frühjahr 2023 gelten keine vorgeschriebenen Schutzmaßnahmen mehr, auch die WHO hat die Pandemie für beendet erklärt. Das Sars-Cov-2 Virus ist nicht weg, es gehört jetzt zum Alltag. Laut dem wöchentlichen Bericht des RKI machen Corona- und Rhinoviren zur Zeit mit jeweils einem Fünftel bis einem Viertel den größten Teil der verzeichneten Atemwegsinfektionen aus, die meisten Fälle verlaufen mild.

Auch wenn eine Covid-19 Erkrankung keine gesonderten Maßnahmen mehr erforderlich macht, testen sich viele Menschen freiwillig, um zum Beispiel Angehörige mit erhöhtem Risiko für einen schweren Verlauf zu schützen. Aber bringt das überhaupt etwas? Können die derzeit erhältlichen Tests auch neue Corona-Varianten nachweisen?

Eris, Pirola und Co. – Welche Varianten herrschen zur Zeit vor? 

Die meisten Corona-Selbsttests wurden zu Beginn der Pandemie entwickelt, als noch die ersten Corona-Varianten Alpha und Delta vorherrschend waren. Seit Ende 2021 haben wir es mit Omikron zu tun, wovon sich mittlerweile mehrere neue Varianten entwickelt haben. Dominierten Ende des letzten Jahres BA.2 und BA.5 und Anfang diesen Jahres die Subvariante XBB.1.5, haben wir es zum Herbstanfang vermehrt mit der neuen Coronavariante EG.5 (Eris) zu tun. 

Seit der letzten Woche bekommt auch die Eris-Variante Konkurrenz.  Die neue Corona-Variante Pirola (BA.2.86) macht Mitte November laut Robert Koch-Institut bereits 7% der Infektionen mit Sars-Cov-2 aus. Pirola weist etwa 30 Mutationen am Spike-Protein auf. Zur Zeit gilt sie als Variante unter Beobachtung und es gibt noch keine Hinweise darauf, dass eine Infektion mit Pirola für schwerere Verläufe, oder – entgegen vieler medialer Berichte – für überraschende neue Symptome sorgt.

Seit wenigen Tagen folgt ein weiterer Pirola-Ableger: Die neue Corona-Variante JN.1 wurde erstmals in Deutschland nachgewiesen. Beide Pirola-Varianten gehören zur auch zur Omikron-Sublinie. 

Können die Tests neue Omikron-Varianten überhaupt noch erkennen?

Als in der Wintersaison 2021/2022 die erste Mutation vom Omikron-Typ auftauchte, stand bereits die Frage im Raum, wie sinnvoll sowohl professionelle als auch Laien-Antigen-Schnelltests noch seien. Im Mai 2022 hat das Paul-Ehrlich-Institut daher eine Untersuchung durchgeführt, die zeigte, dass über 80 % der Tests nicht nur bisherige Varianten, sondern auch zuverlässig die Omikron-Variante erkennen. Der Grund dafür ist, dass von der stetigen Virusveränderung vor allem das S-Protein betroffen ist – die Covid-Tests weisen aber auch andere Virusbausteine wie das N-Protein nach. Diese verändern sich nicht so rasch. Das wird auch durch aktuelle internationale Studien, wie zum Beispiel eine größere systematische Untersuchung der Australischen Arzneimittelbehörde TGA (Therapeutic Goods Administration), bekräftigt.

Die Studie testete 92 im Handel befindliche Antigenschnelltests (sowohl PoC als auch Selbsttests) davon erfüllten 79 die Kritierien: ausreichende Produktqualität, sowie Sensitivität nach WHO-Vorgaben für den Wildtyp, Delta und Omikron. Da die Varianten Eris und Pirola, ebenfalls 

Omikron-Typ gehören, gehen Expert:innen weltweit davon aus, dass die verfügbaren Tests weiterhin in der Lage sind, eine Infektion zu erkennen. So äußert sich zum Beispiel CDC, (Centers of Disease Control and Prevention, USA)

Verschiedene Studien deuten allerdings darauf hin, eine geringere Empfindlichkeit der Tests gegenüber Omikron-Varianten aufzuweisen. Das heißt, für einen aussagekräftigen Test muss genug Virusmaterial in der Probe vorhanden sein.

Eine asymptomatische Testung, zum Beispiel nach einem Kontakt mit einer infizierten Person, liefert also kein sicheres Ergebnis ob man ebenfalls positiv und ansteckend ist.

Wird aber bei bestehenden Symptomen getestet, ist eine hohe Erkennung einer Ansteckung mit dem Corona-Virus, weiterhin wahrscheinlich. 

Bildquelle: Depositphotos

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