WIE GEFÄHRLICH IST DER CORONA-IMPFSTOFF?

  …diese Frage zu diskutieren, erfordert einige biologische Grundkenntnisse.

Gene

Schematische Darstellung eines DNA-Stranges

  • entweder Erbinformationen 
  • oder Informationen über den Aufbau bestimmter Proteine.
Schematische Darstellung eines RNA-Stranges

Viren

Schematische Darstellung Virusvermehrung

Immunreaktion

  • zytotoxische T-Zellen („T-Killerzellen“), die direkt die Zellzerstörung anordnen und
  • T-Helferzellen, welche über Entzündungsbotenstoffe Makrophagen aktivieren oder die die B-Zellen dazu anregen, Antikörper zu produzieren.

Impfungen

  • abgeschwächte oder inaktivierte lebende Viren (Lebendimpfstoffe)
  • oder abgetötete Viren (Totimpfstoffe), bzw. nur Virusproteinbruchstücke (Spaltimpfstoffe)

RNA-Impfstoffe

Entwicklung in kürzester Zeit – auf Kosten der Sicherheit?

Risiken und Nebenwirkungen…

Auf dem Weg zur Zulassung des Impfstoffes BNT162b2 (Tozinameran, Comirnaty®) wurden einige Schritte also verkürzt, kombiniert und beschleunigt, doch es wurde kein wesentlicher Schritt ausgelassen. Alle klinischen Untersuchungen entprachen den ICH-Standards der good clinical practice. Die im Juli 2020 begonnene Phase III-Studie umfasste 43448 Proband*innen. Sie werden noch weitere zwei Jahre lang überwacht, und sich neu ergebende Daten werden auch nach der Zulassung zwingend an die Arzneimittelbehörde überliefert⁵.

Der Vergleich mit dem Contergan-Skandal ist daher mehr als weit hergeholt.

Als dieser Wirkstoff 1957 auf den Markt kam, waren faktisch keine Anforderungen zur Zulassung eines Arzneimittels vorgeschrieben, Konzerne hatte lediglich einen Qualitätsnachweis zu erbringen und waren selbst für das Inverkehrbringen verantwortlich. Nachdem der Zusammenhang zwischen Einnahme des Medikaments von Schwangeren und schweren Missbildungen bei deren Neugeborenen nachgewiesen wurde, wurde das Arzneimittelgesetz und somit auch das Zulassungswesen reformiert⁶. Auch die Anwendung des Corona-Impfstoffes ist bei Schwangeren so lange kontraindiziert, bis Daten zur Reproduktionstoxizität vorliegen.

Die Daten aus der Phase III-Studie des Corona-Impfstoffes wurden am 10. Dezember im New England Journal Of Medicine veröffentlicht und sind ohne Zugangsbeschränkung für jede*n nachlesbar⁷. Häufige Nebenwirkungen waren lokale Reaktionen wie Schmerzen, Schwellungen und Rötungen an der Einstichstelle, und grippeähnliche Symptome, wie Fieber, Schüttelfrost, Müdigkeit und Kopfschmerzen. Diese Symptome hielten in der Regel ein bis zwei Tage an.

Bei vier von 21720 Personen traten unerwünschte Wirkungen auf, die zum Studienabbruch führten. Darunter fallen eine Schulterverletzung, eine schwere Lymphadenopathie in der Achselhöhle, das Auftreten einer Arrhythmie sowie einer Parästhesie im Bein. Insgesamt traten bei 0,3 % der Teilnehmer eine Lymphadenopathie auf. Schwere allergische Reaktionen, sind in den Studien nicht aufgetreten. Seit der Verwendung des Impfstoffes in USA und UK sind 8 Fälle schwerer anaphylaktischer Reaktionen auf circa 400000-500000 Patient*innen bekannt geworden. Es wird vermutet, dass der Inhaltsstoff Polyethylenglykol dafür verantwortlich ist. Dieser Stoff wird üblicherweise genutzt, um die Löslichkeit bestimmter Substanzen z. B. in Injektions- und Infusionslösungen zu verbessern. Er kommt auch in Kosmetik wie Cremes oder Zahnpasta als Hilfsstoff vor.

Es sind keine mit der Impfung assoziierte Todesfälle in den Studien aufgetreten.

Die häufig auftretenden Nebenwirkungen können teils sehr intensiv ausfallen ansonsten entsprechen die derzeit bekannten Risiken in etwa den üblichen, bei Impfstoffen zu erwartenden Nebenwirkungen. In den meisten Fachinformationen (z. B. FSME-Immun, Influsplit) finden sich als (sehr) seltene unerwünschte Ereignisse anaphylaktische Reaktionen oder Lymphadenopathien⁵ ⁷.

Da die toxikologischen Untersuchungen noch nicht abgeschlossen sind, werden schwangere zunächst von der Impfung ausgeschlossen⁸.

…fragen Sie nicht Ihren Arzt oder Apotheker


Aber wollen wir wirklich einen sogenannten „Gen-Impfstoff“?

Der Begriff ist auf mehreren Ebenen irreführend, wenn auch faktisch nicht völlig falsch.
Die im Impfstoff enthaltene mRNA stellt einen Teil der genetischen Information des Virus dar, nämlich den Teil, der für das Spike-Protein steht.
Dies hat allerdings nichts mit der genetischen Information des Menschen zu tun, die im Zellkern in der DNA liegt. Genau wie bei der Virusinfektion selbst, werden aus dieser RNA im Zellplasma Virusproteine gebildet, auf die das Immunsystem dann mit Bildung von Antikörpern reagiert.

Die Interpretation des reißerischen Begriffs „Gen-Impfstoff“, zeigt sich an den vielen Vergleichen mit so genanntem Gen-Food. Die Vorsilbe „Gen-“ löst reflexartig negative Assoziationen aus. 

„Gentechnik, nein Danke!“

Aber was ist mit dem Begriff genau gemeint?

Mit Gen-Food meint man Lebensmittel, deren ursprüngliche DNA durch den Einsatz gentechnisch hergestellter DNA-Sequenzen so verändert wird, dass sich bestimmte Erbeigenschaften verändern (zum Beispiel Resistenzen gegen Krankheitserreger). Der Herstellungsprozess ist also „gentechnisch“ und das Ergebnis ist ein „genetisch manipuliertes“ Lebensmittel (welches dadurch nicht in die DNA der Konsument*innen eingreifen kann).
Die Impfstoff-RNA ist, wie fast jeder biologische Wirkstoff (andere Impfstoffe, Antikörper, oder Insulin) ebenfalls „gentechnisch“ hergestellt – die Behauptung er würde uns selbst genetisch manipulieren ist allerdings schlichtweg falsch.

An mRNA-Wirkstoffen wird vor allem in den letzten Jahrzehnten geforscht zum Beispiel in der Krebstherapie aber auch im Bereich der Impfstoffe¹⁰ ¹¹.

Limitierende Faktoren dieser Methode waren bisher zum Beispiel die Instabilität der Moleküle, der üblicherweise rasche Abbau von RNA im Körper, überschießende Immunreaktionen aber auch zu niedrige Bildung von Antikörpern in klinischen Versuchen.
Es wurden verschiedene Technologien entwickelt, um diese Problematiken zu lösen. Trägermoleküle, können das Einbringen ins Zellplasma erleichtern und den dortigen Abbau verlangsamen. Aufreinigung der Moleküle und Veränderungen in der Basensequenz verbessern die Immunogenität¹⁰. Dass bisher noch kein Präparat mit der RNA-Technologie zugelassen wurde, liegt auch daran, dass die biotechnologischen Forschungsunternehmen oft nicht die finanziellen Mittel hatten, für großangelegte Studien hatten. Durch die nun gebotene Dringlichkeit wurden erstmalig hohe Summen an Fördermitteln zur Verfügung gestellt.

Großexperiment am Menschen

Unfruchtbarkeit 

Es kursiert die Behauptung der Corona-Impfstoff könne zu Unfruchtbarkeit führen. Die theoretische Überlegung ist, dass das Spike-Protein dem körpereigenen Protein Syncitin 1, welches am Aufbau der Plazenta in der Schwangerschaft beteiligt ist, ähnelt. Werden Antikörper gebildet, die das Spike-Protein bekämpfen, bestünde ebenfalls die Gefahr, dass diese auch das Syncitin 1 angreifen, und somit die Entwicklung der Plazenta beeinträchtigen.
Tatsächlich scheinen sich wenige Aminosäuren der beiden Proteine sowie die räumliche Anordnung zu ähneln¹², wissenschaftliche Publikationen über die tatsächliche Vergleichbarkeit und eine praxisrelevante Bedeutung existieren jedoch nicht.

Sollte die Hypothese in der Praxis zutreffen, beträfe dies nicht nur mRNA-basierte Impfstoffe wie Comirnaty ®, sondern jeglichen Impfstoff, der das Spike-Protein als Angriffspunkt enthält so wie die Infektion mit dem Corona-Virus selbst. In tierexperimentellen und klinischen Studien deutete bisher nichts auf fruchtbarkeitsbeeinträchtigende Effekte hin. Auch bei Corona-Infizierten Frauen wurde dieser Zusammenhang bisher nicht gefunden.

Antibody-Dependent Enhancement (ADE)

Als weiteres befürchtetes Risiko gilt das Antibody-Dependent-Enhancement, die Bildung sogenannter Infektionsverstärkender Antikörper.

Das bedeutet, dass der Körper gegen ein Antigen Antikörper herstellt, welche diesen aber nicht neutralisieren, sondern sich so an ihn binden, dass er dadurch besser in körpereigene Zellen aufgenommen werden kann¹³. Wurden diese Antikörper bei einem Erstkontakt mit einem erregerspezifischen Antigen ausgebildet, können sie bei einem Zweitkontakt eine Infektion sogar verstärken und schwere Verläufe auslösen. Das Phänomen tritt zum Beispiel bei Dengue-Fieber-Infektionen auf.

Auf dem Portal news2020 wird ohne jegliche Quellenangabe die Behauptung aufgestellt, in einer früheren Corona-Impfstoff-Studie an Katzen seien deshalb alle Tiere gestorben, was die potentielle Gefahr der aktuell entwickelten Vakzinen untermauern soll¹⁴. Die einzigen wissenschaftlichen Studien, die annähernd in einem vagen Zusammenhang gefunden werden konnten, sind Untersuchungen über die Infektion mit bzw. Impfungen gegen die Katzenkrankheit feline infektiöse Peritonitis (FIP). Sowohl zuvor infizierte als auch geimpfte Katzen entwickelten bei einem zweiten Erregerkontakt infektionsverstärkende Antikörper¹⁵ ¹⁶. Auch wenn die Erreger dieser Infektionskrankheit feline Coronaviren sind, steht diese Beobachtung genauso wenig im Zusammenhang mit dem Virus SARS-CoV-2, wie das Dengue-Fieber-Virus.

Das heißt nicht, dass Antibody-Dependent-Enhancment bei SARS-CoV-2-Infektionen oder -Impfungen zu einhundert Prozent ausgeschlossen sind, bisher sind sie jedoch nicht aufgetreten.

Eindeutig abzugrenzen ist das ADE vom ebenfalls häufig befürchteten Zytokinsturm: Einer initialen, durch das Antigen ausgelöste, lebensbedrohliche Überreaktion des Immunsystems, welche schwere Entzündungsreaktionen hervorruft, die sich nicht von selbst wieder regulieren¹⁷. Diese Reaktion wurde bisher weder in klinischen Studien oder seit der zulässigen Anwendung an Patient*innen beoachtet.

Offene Fragen…

Zugegeben, trotz der erst einmal vielversprechenden Datenlage ist ein Restrisiko für unerwartete Spätfolgen einer neuen Impfung – völlig unabhängig von der dahinterstehenden Technologie – nie völlig auszuschließen, das zeigte nicht zuletzt die Anwendung des Schweinegrippe-Impfstoffes Pandemrix ® welcher gehäuft zur Ausbildung der Schlafkrankheit Narkolepsie führte¹⁸. Umso wichtiger ist die akribische Erfassung sämtlicher auftretender unerwünschter Ereignisse sowie weiterhin kontinuierliche Übermittlung sich neu ergebender Studiendaten.

Setzt man die jährlich gemeldeten Zahlen von Impfkomplikationen ins Verhältnis zu rund 35 Millionen Impfdosen, die allein jedes Jahr von gesetzlichen Krankenkassen bezahlt werden, kommt man auf Ergebnisse im Promillebereich. Selbst wenn man von Underreporting von etwa 5-10 % ausgeht, bleibt die Zahl aller insgesamt erfassten direkt auf Impfungen zurückzuführenden Komplikationen bei etwa 0,1 %. Die Chance für einen Todesfall liegt überschlagen im dreistelligen Nachkommabereich.

Die insgesamt seit dem 01.01.2000 gemeldeten Impfkomplikationen sind in einer Datenbank des Paul-Ehrlich-Instituts einsehbar¹⁹. 

Die Fallsterblichkeitsrate für Covid-19 beträgt dagegen aktuell weltweit 2,2 % in Deutschland 1,8 % (Daten vom 23.12.2020)²⁰. Das Risiko an Covid 19 zu versterben ist demzufolge in etwa 2000 mal höher, als an Folgen einer Impfung. Von Patient*innen, die auf Intensivstationen behandelt werden sterben im Durchschnitt 21 %²¹. Das Risiko für beeinträchtigende Spätfolgen liegt nach einer Coronavirus-Infektion bei 10-20 % der Erkrankten²², bei genesenen hospitalisierten Patient*innen sogar bei ca. 40 %²³. Darunter zählen zum Beispiel Fatigue, Atembeschwerden oder Beeinträchtigungen der Nerven oder anderen Organe.

Nach dem Impfstart sind noch wesentliche Fragen, die den zukünftigen Verlauf der Pandemie beeinflussen werden, offen: Verhindert die Impfung eine Infektion, oder nur den Ausbruch der Erkrankung? Wie lange wird der Immunschutz anhalten? Bleibten Geimpfte trotzdem ansteckend?

Die wichtigste Frage die wir uns stellen sollten, lautet allerdings:

Sollten wir einem neuartigen, innerhalb kurzer Zeit entwickelten Impfstoff vertrauen? 
Oder lieber einem neuartigen Virus, das innerhalb kurzer Zeit weltweit für den Tod fast 2.000.000 Menschen verantwortlich ist?

Quellen: 

¹) https://www.aerztezeitung.at/fileadmin/PDF/2017_Verlinkungen/State_Entwicklung_Impfstoffe.pdf
²) ARD Extra 10.11.2020
³) https://edoc.rki.de/bitstream/handle/176904/2381/20k1wp1IGPXXk.pdf?sequence=1&isAllowed=y
⁴) https://www.nature.com/articles/nbt0910-910
⁵) https://www.pharmazeutische-zeitung.de/mit-diesen-nebenwirkungen-ist-zu-rechnen-122462/seite/3/
⁶) https://www.planet-wissen.de/gesellschaft/medizin/pharmaindustrie/pwiederfallcontergan102.html
⁷) https://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMoa2034577
⁸) https://www.gelbe-liste.de/nachrichten/zulassung-corona-impfstoff-bnt162b2-deutschland
⁹) https://www.youtube.com/watch?v=woIZPEEk4O8
¹⁰)https://www.researchgate.net/publication/340313439_Recent_advances_in_mRNA_vaccine_technology
¹¹)https://medicalforum.ch/fr/journalfile/view/article/ezm_smf/fr/fms.2013.01524/0673471338480d8132117baee0d1a842e83dac26/fms_2013_01524.pdf/rsrc/jf
¹²)https://virological.org/t/response-to-ncov2019-against-backdrop-of-endogenous-retroviruses/396
¹³)https://www.liebertpub.com/doi/10.1089/088282403763635465
¹⁴)https://2020news.de/gefahr-corona-impfstoff-alle-katzen-tot/
¹⁵)https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7149311/
¹⁶)https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/19122397/
¹⁷)https://flexikon.doccheck.com/de/Zytokinsturm
¹⁸)https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/63356/Grippeimpfung-Wie-Pandemrix-eine-Narkolepsie-ausloest
¹⁹)http://52625146fm.pei.de/fmi/webd/#UAWDB
²⁰)https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1103785/umfrage/mortalitaetsrate-des-coronavirus-nach-laendern/
²¹)https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/117783/Sterberate-an-COVID-19-altersbereinigt-leicht-gesunken
²²)https://www.quarks.de/gesundheit/medizin/langzeitschaeden-von-covid-19-was-wir-wissen-und-was-nicht/
²³)https://www.aerzteblatt.de/archiv/217002/Long-COVID-Der-lange-Schatten-von-COVID-19

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